Arthrose
Die Arthrose, auch Arthrosis deformans genannt, ist eine chronische, schmerzhafte, zunehmend funktionsbehindernde Gelenkveränderung infolge eines Missverhältnisses zwischen Tragfähigkeit und Belastung.
Im Gegensatz zur Arthritis sind bei der Arthrose die Gelenke nicht entzündet, sondern abgenutzt.
Damit die Knochen nicht direkt aufeinander reiben, werden die Knochenenden in den Gelenken von einer Pufferschicht, dem Gelenkknorpel bedeckt. Zusätzlich wird durch Gelenkschmiere, eine Flüssigkeit zwischen den Knorpeln, die in der Gelenkschleimhaut gebildet wird, die reibungslose, leichte Bewegung des Gelenkes gewährleistet.
Von Verschleiß ist zunächst der Knorpel betroffen, später folgen dann Veränderungen am Knochen, sogenannte Geröllzysten bilden sich, es kommt zur Bildung von Osteophyten. Oft bewirken Verletzungsfolgen einen vorzeitigen Verschleiß, man redet von einer posttraumatischen Arthrose. Großzügige operative Meniskusentfernungen führen etwa 20 Jahre später zur Arthrose des betroffenen Kniegelenkes.
Ursachen
Arthrose kann verschiedene Ursachen haben:
- Sportverletzungen
- fortgesetze Fehlbelastung der Gelenke
- Überlastungen von Gelenken
- angeborene Fehlstellungen der Gelenke
- Stoffwechselstörungen
- vermutlich auch Fehlernährung
- primäre Arthrose - ohne erkennbaren Grund, eventuell durch genetische Prägung
Der wichtigste Faktor bei der Arthrosebehandlung ist Zeit. Wird das Gelenk frühzeitig behandelt und hat die Knorpelschicht genügend Zeit zu regenerieren, werden Spätstadien weitgehend vermieden. Erst bei dauerhafter Fehlbelastung und Knorpelschädigung entsteht Arthrose
Knorpel enthalten keine Blutgefäße, sie werden von der Gelenkflüssigkeit genährt. Daher verursachen erste Schädigungen Knorpelgewebes keine Schmerzen. Obwohl im Röntgenbild können schon erste Veränderungen festgestellt werden können, verläuft das Vorstadium einer Arthrose meistens unbemerkt.
Verlauf
Stadium 1:
- Verlust der Elastizität des Gelenkknorpels. Einzelne Knorpelzellen sterben ab, das Knorpelgewebe wird dünner und reißt .
- Gelenk- oder Muskelschmerz bei deutlicher Belastung des betroffenen Gelenkes. Muskelschmerzen entstehen bei Fehlbelastung durch eine unbewußt eingenommene Schonhaltung.
- Im Röntgenbild zeigt sich bereits ein verschmälerter Gelenkspalt.
Stadium 2:
- Die Gelenkeschmerzen auch bei normalen und bei passiven Bewegungen
- Die Schmerzen bei aktiven Bewegungen sind verursacht durch Muskelhärten oder bereits leichte Verletzungen der Muskeln, die weitere Folge sind Muskelverkürzungen, die eine weitere Belastung des Gelenkes bewirken. Ursache sind nach wie vor Fehlbelastung bei Schonhaltung.
- Entzündungen der Gelenke führen zu Schwellungen, eventuell kann es zu einem Gelenkerguss kommen
Stadium 3:
- Deformierung des Gelenkes und deutliche Bewegungseinschränkungen und verkürzte Muskulatur. Die Gelenke sind oft entzündet und geschwollen, es bildet sich ein Gelenkerguss.
- Schmerzen sind jetzt auch bereits in Ruheposition deutlich.
- Zunehmenden Verschiebung der Belastungspunkte mit veränderter Körperhaltung (Schonhaltung) führen insbesondere bei Arthrosen in den Beinen zur Deformierung des betroffenen Gelenkes. Dadurch verkümmert die Muskulatur noch mehr.
- Das Gelenk kann durch den Verlust des Gelenkknorpels instabil werden. Die Bänder, die normalerweise die Gelenke in Position halten, lockern sich. Bei völligem Abbau des Gelenkknorpel kann es zur vollständigen Versteifung des Gelenkes kommen.
Vorbeugung
- Schädigungen des Gelenkknorpels vermeiden, Verletzungen grundsätzlich gründlich ausheilen lassen.
- Vermeiden sie soweit wie möglich belastende Schonhaltungen.
- Ausdauersport und Bewegung erhält die Beweglichkeit der Gelenke und der Muskulatur.
- Richtige Ernährung unterstützt die Heilung, lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten und stellen ggfls. Ihre Ernährung um.
