Gallensteine
Bei einem Ungleichgewicht der löslichen Stoffe der in der Leber gebildeten Gallenflüssigkeit, begleitet von einer Entzündung oder einer Flussbehinderung in den Gallenwegen, kann es zur Steinbildung kommen.
Symptome
Nur in ca. 25 % der Fälle werden die Gallensteine symptomatisch und nur in solchen Fällen muss auch eine Therapie erfolgen. Wenn ein Stein symptomatisch wird, dann kann dies in Form von Koliken vorkommen. Diese treten besonders nach fettreichem Essen oder nachts durch Gallenblasenkontraktionen auf. Hierbei kommt es zu einem, sich anfallsartig steigerndem, Schmerz im rechten Oberbauch der auch in den Rücken oder die rechte Schulter ausstrahlen kann.
Weitere Symptome:
- Druckschmerz im rechten Oberbauch
- Allgemeine Krankheitssymptome (Völlegefühl, Blähungen, Erbrechen, Schweißausbrüche, Appetitlosigkeit)
Behandlung
Gallensteine, die keine Symptome verursachen, bedürfen keiner Therapie. Koliken erfordern Bettruhe, Nahrungskarenz, Schmerzmittel, Spasmolytika und bei gleichzeitiger Entzündung der Gallenblase Antibiotika.
Zur Entfernung der Gallensteine stehen mehrere Verfahren zur Verfügung:
Cholezystektomie:
Operation mit Entfernung der Gallenblase durch laparoskopische Chirurgie. Diese stellt meist die Therapie der Wahl dar, da sie aufgrund des minimal-invasiven Eingriffs eine sehr niedrige Komplikationsrate aufweist. Alternative ist die heute seltene konventionelle Chirurgie mit Bauchschnitt.
ERCP
(Darstellung der Gallenwege, Gallenblase und des Pankreasgangs mit Röntgenkontrastmittel während einer Endoskopie) mit Entfernung der Gallensteine und/oder Erweiterung der Papilla duodeni major im Duodenum (Papillotomie), bei im Gallengang eingeklemmten Steinen.
Lyse:
Medikamentöse Auflösung der Steine mit Ursodeoxycholsäure, oder Chenodeoxycholsäure. Diese ist nur indiziert bei Steinen mit einem Durchmesser bis 2 cm.
ESWL:
Zertrümmern der Steine mit Stosswellen, die dann in den Darm abgehen. Gute Resultate bringt diese ebenfalls vor allem bei Steinen mit einem Durchmesser bis 2 cm